Augenärztliche Vorsorge durch das Augenzentrum Klatt

Grüner Star (Glaukom): Ablauf der Untersuchungen

Grüner Star Vorsorge in Bassum und Weyhe

Als Grüner Star bzw. Glaukom bezeichnet die Augenheilkunde eine Gruppe von Augenerkrankungen, bei denen der Sehnerv zumeist durch einen erhöhten Augeninnendruck geschädigt wird. Der als Aufhängung der Augenlinse dienende Ziliarkörper bildet das Kammerwasser (Humor aquosus), das den Augeninnendruck erzeugt. Es füllt die vordere und hinter Linsenkammer und fließt durch ein Netzwerk kleiner Kanäle, das Trabekelwerk, wieder aus dem Auge ab.

In einem gesunden Auge liegt der Augeninnendruck üblicherweise zwischen 10 und 21 mmHg (Millimeter Quecksilbersäule), wobei er im Tagesverlauf leicht schwanken kann. Er dient dazu, dem Auge seine Form zu geben, und drückt außerdem die Netzhaut gegen die Rückseite des Augapfels. Ein krankhaft erhöhter Augeninnendruck entsteht, wenn das Kammerwasser nicht mehr richtig aus dem Auge abfließt, etwa aufgrund einer Verlegung oder Verstopfung der Trabekeln. Liegt der Augeninnendruck nahe an oder sogar über dem Perfusionsdruck (dem Blutdruck in den Blutgefäßen des Auges), kann dadurch die Blutversorgung der Netzhaut und des Sehnervs abgedrückt werden. Nervenzellen sterben ab, es kommt zu Ausfällen im Gesichtsfeld, sogenannten Skotomen.

Einmal aufgetretene Schädigungen von Netzhaut und Sehnerv sind irreversibel, d. h. nicht wieder umkehrbar. Eine rechtzeitige Diagnose ist daher von besonderer Bedeutung. Im Folgenden erklären wir Ihnen, wie die Untersuchungen eines Grünen Stars (Glaukoms) ablaufen.

Allgemeine augenärztliche Untersuchung

Die Untersuchung eines Grünen Stars bzw. eines Glaukoms erfolgt beim Augenarzt. Dieser führt zunächst eine Anamnese durch und befragt Sie unter anderem danach, ob bei Ihnen Sehstörungen aufgetreten sind. Für ein Glaukom typisch sind beispielsweise Einengungen oder Ausfälle des Gesichtsfelds (Skotome), eine erhöhte Lichtempfindlichkeit oder die Wahrnehmung von farbigen Lichthöfen (Halos) um helle Lichtquellen herum. Oft ist das Farb- und Kontrastsehen eingeschränkt. Wenn diese Störungen auftreten, ist meist schon ein erheblicher Schaden eingetreten. Eigentlich ist ein Glaukom komplett schmerzlos und diese Symptome treten erst spät auf.

Zur Anamnese gehört außerdem, dass der Augenarzt Sie fragt, ob bei Ihnen bestimmte Risikofaktoren vorliegen. Das können unter anderem eine familiäre Vorbelastung, verschiedene Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck oder sehr niedriger Blutdruck, eine starke Kurz- oder Weitsichtigkeit sein. Bei Rauchern tritt ein Grüner Star zudem mit höherer Wahrscheinlichkeit auf.

Spezielle Untersuchung der Augen zur Glaukom-Diagnose

Die Diagnose des Grünen Stars erfolgt in der Regel nach einer Reihe von speziellen Augenuntersuchungen, die am Ende ein Gesamtbild ergeben und klären, wie weit die Erkrankung bereits fortgeschritten ist.

 

Augendruckmessung: Ein wichtiger Teil jeder Untersuchung eines Grünen Stars (Glaukoms) ist die Messung des Augeninnendrucks, welche Augenärzte auch als intraokulare Druckmessung (IOD) bezeichnen. In der Regel findet dabei das Verfahren der Applanationstonometrie Anwendung.

„Applanation“ bedeutet so viel wie „Abflachen“. Ermittelt wird der Augeninnendruck bei diesem Verfahren, indem vorsichtig mit einem Tonometer (Druckmesser) Druck auf die zuvor betäubte Hornhaut ausgeübt wird, bis diese auf einer Fläche von ca. drei Millimetern abgeflacht ist. Der dafür erforderliche Druck hängt vom Widerstand des Auges und damit vom Augeninnendruck ab. Eventuell wird die Druckmessung zudem im Abstand einiger Stunden wiederholt, um Schwankungen des Augeninnendrucks im Tagesverlauf zu ermitteln. Starke Schwankungen von mehr als 5 mmHg deuten ebenfalls auf ein Glaukom hin.

Alternative Messmethoden sind die Impressionstonometrie, bei der die Hornhaut von Hand mit einem Stempel eingedrückt wird, und die Non-Contact-Tonometrie, die mit Luftdruck arbeitet. Diese Verfahren sind jedoch weniger genau als die Applanationstonometrie. Erfahrene Augenärzte können den Augeninnendruck auch durch Abtasten des Auges einschätzen, was jedoch keine exakte Messung ersetzt. Da auch die Dicke der Hornhaut Einfluss darauf hat, welcher Druck zu ihrer Verformung erforderlich ist, muss zusätzlich die Hornhautdicke vermessen werden. Diese sogenannte Pachymetrie wird mit einem Ultraschall- oder Laserverfahren durchgeführt.

 

Augenspiegelung: Bei der Augenspiegelung, auch Funduskopie (von lat. fundus „Boden, Grund“ und griech. skopein „betrachten“) oder Ophthalmoskopie (von griech. ophthalmos „Auge“) genannt, untersuchen Augenärzt:innen das Innere des Auges und insbesondere die Netzhaut unter einer Lupe. Je nach Verfahren ist dabei eine vielfach vergrößerte Ansicht möglich.

Ein besonderer Fokus liegt bei dieser Untersuchung auf der Papille, also dem Sehnervkopf. Im gesunden Auge ist die Papille als gelber Punkt in der Netzhaut erkennbar, der in der Mitte eine kleine, helle Vertiefung besitzt. Krankhafte Veränderungen, wie etwa Abweichungen von Form und Farbe, eine vergrößerte Vertiefung oder deutlich abgeknickte Gefäße am Papillenrand sind Anzeichen für einen Grünen Star (Glaukom).

Außerdem kann der Augenarzt bei der Augenspiegelung auch den Kammerwinkel begutachten, also die Stelle des Auges, an der sich Hornhaut und Regenbogenhaut (Iris) berühren und an der das Kammerwasser abfließt. Dafür setzt der Arzt ein Kontaktglas direkt auf die Hornhaut, um damit sozusagen „um die Ecke“ zu blicken. So erkennt Ihr Augenarzt Abflussstörungen im Trabekelwerk.

 

Papillen-OCTEin absolut aufschlussreiches Messverfahren auf dem neuesten Entwicklungsstand der Technik ist die Optische Kohärenztomografie (OCT). Mittels Laser wird die Schichtdicke der einzelnen Nervenfasern gemessen, die vom Sehnerv ausgehen. Die dabei erzeugten Bilder und Messwerte lassen deutliche Vorhersagen über einen Glaukomverlauf zu, lange bevor Gesichtsfeldausfälle bemerkbar sind.

 

Gesichtsfelduntersuchung: Liegt ein Verdacht auf einen Grünen Star bzw. ein Glaukom vor, wird eine Gesichtsfelduntersuchung (Perimetrie) durchgeführt. Damit lassen sich Ausfälle des Gesichtsfelds, sogenannte Skotome, ausfindig machen, welche bei verschiedenen Erkrankungen auftreten. Beim Grünen Star betreffen sie zunächst vor allem den Rand des Gesichtsfelds.

Für die Untersuchung sitzt der Patient vor einem Perimeter. Ein Auge ist abgedeckt, mit dem anderen fokussiert er oder sie einen vorgegebenen Punkt. Nun werden Lichtsignale eingeblendet und der Patient gibt ein Zeichen, wenn er / sie eines dieser Signale wahrnimmt. Werden bestimmte Signale nicht erkannt, deutet dies auf Schäden an der Netzhaut und am Sehnerv hin. Diese Untersuchung kommt beim Grünen Star nicht nur zur Diagnose, sondern auch bei späteren Kontrollen zum Einsatz.

Was können wir für Sie tun?

Sind die Netzhaut und der Sehnerv erst einmal durch eine Erkrankung geschädigt, dann lässt sich dieser Schaden nicht mehr rückgängig machen. Umso wichtiger sind die Untersuchungen für eine rechtzeitige Diagnose des Grünen Stars (Glaukoms), um diesen medikamentös oder operativ zu behandeln und weitere Schäden zu vermeiden.

Vereinbaren Sie daher noch heute einen Termin im Augenzentrum Klatt, um einen Grünen Star frühzeitig zu erkennen und eine geeignete Behandlung zu beginnen.

Augenzentrum Klatt
T 0 42 41 - 80 30 19 0

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