Unser Sehsinn arbeitet nachts oder in der Dämmerung anders als am Tag. Damit wir auch bei wenig Licht unsere Umwelt gut erkennen, helfen spezialisierte Lichtsinneszellen in der Netzhaut – Stäbchen genannt – bei der Orientierung. Diese Stäbchen erfassen feinste Helligkeitsstufen. Wenn also mit zunehmender Dunkelheit unsere Sehschärfe etwas abnimmt, nehmen unsere Augen jedoch Kontraste viel stärker wahr.
Wie gut Ihr Nacht- und Dämmerungssehen funktioniert bzw. wie blendempfindlich Sie sind, überprüfen wir in einem unbedenklichen Test mit dem Mesoptometer. Diese Dämmerungs-Sehschärfenprüfung wird medizinisch auch Nyktometrie oder Mesoptometrie genannt und beispielsweise durchgeführt:
- bei der Führerscheintauglichkeits-Untersuchung (Führerschein-Gutachten)
- zur Prüfung der Nachtfahrtauglichkeit
- zur Prüfung der Dämmerungssehschärfe und der Blendempfindlichkeit
- bei Verdacht auf Nachtmyopie oder Nachtblindheit (Hemeralopie)
Die gesamte Untersuchung ist völlig schmerz- und berührungsfrei und beeinträchtigt nicht das Sehvermögen. Der Patient sitzt lediglich vor dem Messgerät in einem abgedunkelten Raum. Innerhalb von zehn Minuten haben sich die Augen an den Raum gewöhnt und die Untersuchung kann beginnen. Beim Blick in das Mesoptometer sieht der Patient sogenannte Landoltringe, deren Kontrast im ersten Schritt durch den Prüfer variiert wird. Im zweiten Schritt wird die Blendempfindlichkeit des Patienten getestet, indem dieser während der Untersuchung analog zum Straßenverkehr von links immer wieder geblendet wird. Das erlaubt Rückschlüsse auf seine Nachtfahrtauglichkeit.
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